Die Capella Speciosa
in Klosterneuburg wurde vom Babenbergerherzog Leopold VI. von Oesterreich als Palastkapelle seiner Residenz suedlich der Stiftskirche erbaut und 1220 eingeweiht. 1799 wurde der Bau abgebrochen, Teile davon fanden bei der Errichtung der "Franzensburg" in Laxenburg Wiederverwendung. 1953 wurden die Grundmauern der Kapelle in Klosterneuburg ausgegraben. Wie alle Quellen uebereinstimmend aussagen, war die "Capella Speciosa" der erste bedeutende gotische Sakralbau in Oesterreich. Interdisziplinaere Forschungsarbeit von Kunsthistorikern, Raumplanern und modernster Computertechnik ermoeglichte die digitale Rekonstruktion und Visualisierung der Kapelle.
Zeichnungen von Benedikt Prill (entstanden zwischen 1746 und 1756)

Die digitale Rekonstruktion
Die Komplexitaet des Modells mit seinen rund 1,4 Millionen Einzelteilen und die Moeglichkeit der interaktiven Begehbarkeit (Visualisierung in Echtzeit) mit definierten Materialien zeigt, dass vor allem die hohen Anforderungen an CAD-Systeme bei der Bearbeitung von asymetrischen und baustatisch anspruchsvollen Bauwerken zum ueberwiegenden Teil bereits erfuellt sind. Das vorhandene Computermodell wird zur Bearbeitung im Hinblick auf voellige Fotorealistik (Mapping) sowie Lichteffekte (Radiosity) und VR (Virtuel Reality) eingesetzt. Geplant ist der Uebergang von digitalen Modellen in physiche Modelle mit Hilfe von Stereolithographie.

Grabungsplan von 1953
wiederverwendete Teile in der Schlosskapelle / Laxenburg


WWW-Präsentation von Elmar Schmidinger und Hans Peter Walchhofer